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Landesrabbiner der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein

 

Dov-Levy Barsilay, Landesrabbiner der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein 

Landesrabbiner Dov-Levy Barsilay

E-Mail:

 

Dov-Levy Barsilay wurde in Tel-Aviv / Israel geboren. 1972 kam er nach Studium und Wehrdienst mit Ehefrau und Sohn in die Bundesrepublik Deutschland. Nach Tätigkeit in den Jüdischen Gemeinden Mainz und Dortmund war er von 1987 - 1993 Landesrabbiner von Westfalen/Lippe, 1993 - 2008 Landesrabbiner von Hamburg und (bis 2005) Schleswig-Holstein und wirkt seit 2008 als Landesrabbiner der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein.

Er ist Mitglied der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschlands und der Europäischen Rabbinerkonferenz und Beauftragter für die Kosher-Zertifizierung von Lebensmittel-Produktionen.

 

Jüngste Veröffentlichung:

 

Gedanken zu Tu Bischwat

 

Der Midrasch zitiert eine bekannte Geschichte: Kaiser Hadrian kam einst nach Tiberias und sah einen alten Mann, der auf dem Feld Gräben aushob, um Obstbäume zu pflanzen. Er sagte zu ihm: Großvater, wenn du früher gepflanzt hättest, hättest du nicht so spät schwer arbeiten müssen. 

 

Der alte Mann sagte: Ich habe früh angefangen zu arbeiten, und ich arbeite auch spät, weil ich das tue, was in den Augen G-ttes gut ist. 

 

Hadrian fragte ihn: Wie alt bist du? 

 

Der alte Mann antwortete: Hundert Jahre alt. 

 

Hadrian fragte: Du bist hundert Jahre alt und gräbst immer noch Löcher, um Bäume zu pflanzen? Glaubst du denn wirklich, dass du von ihren Früchten essen kannst? 

 

Der alte Mann antwortete: Wenn ich es wert bin, werde ich von ihren essen, und wenn nicht, so tue ich es, so wie meine Vorfahren sich für mich bemüht haben. Die Anstrengung ist für meine Kinder. 

 

Hadrian sagte: Wenn du Früchte sehen wirst, lass es mich wissen. 

 

Als die Bäume Früchte trugen, füllte der alte Mann seinen Korb mit Feigen und ging zum Palast. Im Palast fragte Hadrian: Was hast du hier zu suchen?

 

Der alte Mann antwortete: Ich bin der alte Mann, den du unterwegs getroffen hast, als ich Löcher grub, um Obstbäume zu pflanzen, und du hast mir gesagt, dass ich zu dir kommen und dir Bescheid geben soll, wenn ich von den Früchten esse. Und ich hatte das Privileg. Und das sind die Früchte.

 

Hadrian ließ den Obstkorb mit Goldmünzen füllen. 

 

Seine Diener sagten zu ihm: Warum respektierst du einen alten jüdischen Greis? 

 

Er antwortete: Sein Schöpfer hat ihm Ehre gegeben, und ich soll ihm keine Ehre erweisen?

 

Die Geschichte ist bekannt, aber aus irgendeinem Grund ist ein wichtigerer Teil der Geschichte nicht so bewusst: Ich tue, was in den Augen G-ttes gut ist, das heißt, wir pflanzen, obwohl wir wissen, dass wir möglicherweise nicht davon essen werden. Und das alles, nur weil wir das tun wollen, woran wir glauben und was wir für wichtig erachten.

 

Oft denken wir, dass wir hart arbeiten und es unnötig ist, aber das liegt nur daran, dass wir nicht richtig darauf achten, was wir tun. Der richtige Blick ist: Wir tun das, was in den Augen G-ttes gut ist.“ Um ein Ziel zu erreichen, müssen wir den Weg dahin gehen. Und manchmal ist der Weg genauso wichtig wie das Ziel. Deshalb sollen für das wir für unser Glauben und G-ttesdienst tun, auch der Weg und die Mittel einen Wert haben.

 

Tu Bischwat ist das Neujahr der Bäume. Aber es ist etwas Seltsames daran. Es ist erst Januar, mitten im Winter, und wenn wir auf die Straße schauen, sehen wir, dass die Bäume noch ziemlich trocken sind, leer von Blättern, leer von Inhalt. Möglicherweise blüht nur der Mandelbaum, aber die meisten Bäume blühen immer noch nicht. Und das soll das Neujahr der Bäume sein?

 

Dies ist jedoch genau der Punkt von Tu Bischwat: in der Praxis sehen wir nichts, aber tatsächlich hat sich ein Jahr verändert, das Harz ist bereits in den Baum eingedrungen und die Früchte sind so zu sagen unterwegs. Ein Ergebnis werden wir vielleicht erst in sechs Monaten sehen, aber egal, sowohl der Weg als auch die Mittel sind wichtig.